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1. Geschichte der Römer - S. 364

1836 - Leipzig : Baumgärtner
364 Bundesgenossen der Römer *). Auch die Empörung der Trevirer wurde gedämpft und kostete vielen vornehmen Trevirern das Leben, einer der Schuldigen, Julius Sabinus, entkam mit seiner treuen Gattin Ep ponina, mit der er neun Jahre in einer Höhle bei Trier verborgen lebte; sie wurden aber beide entdeckt, in Fesseln nach Rom geführt und auf des Kaisers Befehl hingerichtet. Nach Britannien, wo unter Nero der Legat Suetonius Pauli- nus glücklich gekämpft, auf der Insel Mona (Auglesey) den grauen- vollen Hauptsitz der Druiden zerstört und die Schaaren der heldeumü- thigen Königin Boadicea bis zur Vertilgung geschlagen hatte, schickte Vespasian den trefflichen Feldherru Agrie ola, der in den Jahren 78 bis 85 nach glücklichen Feldzügen Schottland (Caledonien) angriff und zuerst umschiffte, England bis an die Flüsse Forth und Clyde eroberte und mit römischen Provinzialeinrichtuugcn und Grenzbefestigungen versah. Nach einer fast zehnjährigen, im Ganzen ruhmwürdigen Regierung starb Vespasian im 70sten Jahre seines Alters auf einer Reise im Sa- binerlaude zu Cutiliä j. Contigliano, am 23. Jun. 79 am Fieber mit den Worten: »Ein Kaiser muß stehend sterben." Seinen Sohn Ti- tus hatte er schon seit dem I. 70 zum Reichsgehülfen und Nachfol- ger (Caesar) ernannt. Titus hatte zuerst Kriegsdienste in Deutschland und Britannien gethan, war dann in Rom als Sachwalter aufgetreten und comman- dirte in Palästina eine Legion, wo er im I. 69 den Oberbefehl über das Belagerungsheer vor Jerusalem erhielt. Als Mitregent seines Va- ters machte er sich durch Grausamkeit und ausschweifende Lebensart beim Volke verhaßt. Sobald er aber den Thron bestiegen hatte, zeigte er sich ganz verändert und seine Tugenden entzückten das Volk so, daß es ihm den schönen Beinamen: »Liebe und Wonne des menschlichen Geschlechts" Arnoi' et deliciae generis huraani, gab. Jeder Tag zeigte Beweise seiner Wohlthätigkeit; als er sie einmal nicht geübt hatte, sagte er Abends bei Tische zu seinen Freunden: »Diesen Tag habe ich verloren!" (Hunc diera perdidi!) Gegen alle war er leutselig, denn Niemand sollte betrübt vom Kaiser hinweggehen, nur war er streng gegen die Angeber, die er als Sklaven verkaufen oder nach wüsten Inseln bringen ließ. Große Unglücksfälle ereigneten sich in seiner kurzen Regierung. Am 23. Aug. des Jahres 79 wurden *) Eine ausführliche Darstellung dieser Ereignisse findet man in des Verf. Rö- mischen Denkmälern der Gegend von Xanten und Wesel. Essen, 1824. S. 60 — 97.

2. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 101

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 101 — die Hilfe des Nonius Datus zu vollenden ist, der die Sache ebenso sorgfältig wie geschickt in Angriff genommen hat. Deshalb würde ich Dich gebeten haben, ihn uns noch einige Monate zu lassen, wenn er sich nicht infolge von Überanstrengung eilte Krankheit zugezogen hätte . . . Das Fragment der Inschrift bricht hier ab, sonst würden wir vielleicht erfahren, wie Nonius Datus wieder gefuud wurde und das Werk vollendete. Gestorben ist unser Mann erst später zu Lambäsis, woher die Inschrift stammt. — Vor allem erregen die großartigen permanenten Befestigungen, die längs der Reichsgrenze angelegt wurden, als ein dauerndes Denkmal der vollendeten Militärtechnik der Römer noch jetzt unsere Bewunderung. Auch in dieser Hinsicht ezcellierte das Zeitalter des Hadrian. In den Jahren 122—124 n. Chr. legte der Statthalter von Britannien, Aulus Platorius Nepos, dort den Hadrianswall an; quer durch die Insel vom Jtuna Aestuarium (firth of Solway) zur Münduug des Tynefluffes errichteten drei hierzu kommandierte Legionen, sowie zahlreiche Älen und Kohorten eine zusammenhängende Befestigungsliuie von Mauern und Türmen, Wall und Graben, großen und kleinen Kastellen, welche durch eine Straße miteinander verbunden wurden. Den Anteil jedes einzelnen Truppenkörpers am Bau bezeugen zahlreiche große und kleine Jnschriftentafeln, nicht selten mit Angabe des Maßes der von ihnen ausgeführten Strecke. Thore und Straßen führten nordwärts über den Wall hinaus; einige vorgeschobene Kastelle erhielten die nähere Fühlung mit den schottischen Stämmen aufrecht. Zwanzig Jahre nachher, im Jahre 142 unter K. Pius, erbaute der Legat Q. Lollius Urbicus nördlich vom Hadrianswall, zwischen der Clota und Bodotria (the fritk of Clyde und of Forth) eine ähnliche Fortifikation, den Antoninswall; — doch verlegte Kaiser Septimins Severus, der seine letzten Jahre in Britannien zubrachte und dort auch gestorben ist, den Schwerpunkt

3. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 57

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 57 — auch über die umliegenden Keltenstämme erstreckt, als sich aber die Stadt während des Bürgerkrieges gegen Cäsar erklärte, ward sie gewaltsam bezwungen und der größere Teil ihres Gebietes zur Anlage römischer Kolonieen benutzt, die Cäsar nach den Nummern seiner Legionen benannte: so Arausio Secundanorum (heute Orange), Baeterrae Septimanorum (heute Beziers); Arelate Sextanorum (Arles); Forum Julii Octavanorum (Frejns); das Mg. 23. Römischer Tempel zu Nemausus (Nismes). letztere ward der bedeutendste Hafenplatz an der östlichen Küste und unter Angustus eine Station der Reichsflotte. Auch nach Narbo (heute Narbonne), der Hauptstadt der „Provinz", wurde eine neue Kolonie ausgeführt, eine Reihe anderer nachher blühender Orte mit der Vorstufe des römischen Bürgerrechtes, mit dem lateinischen Recht beteilt, so Nemausus (heute Nismes), Avenio (Avignon) und andere. Doch erhielten auch diese Orte bald das volle Bürgerrecht. Augustus konstituierte eine Reihe

4. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 67

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 67 — ganze Grundriß dieser nordisch-römischen Bauten mit dem der pompeianischen sich kaum mehr vergleichen läßt. Die Villen, deren es um Trier nicht wenige gab, dienten entweder zu Wirtschaftszwecken oder zum Landaufenthalt der reichen Besitzer. Erstere sind quadratisch angelegt, mit einem großen unbedeckten Hof in der Mitte, der allseits von Wirtschaftsgebäuden umschlossen war. Die Lustvillen hingegen waren langgestreckt, eine Veranda nahm die ganze Länge der meist nach Süden gewendeten Front ein, von der man die schöne Aussicht auf die Umgebung genießen konnte. Von solchen Villen, die längs der Mosel sich hinzogen, singt Ausonius in seiner „Mosella", wo die ganze Landschaft idyllisch beschrieben ist. In Britannien waren die bedeutendsten Städte Londinium, das heutige London, schon damals der Sitz eines ausgebreiteten Handelsverkehrs; und Eboracum (Jork), seit dem zweiten Jahrhundert das militärische Centrum des Landes und nachher mehrmals Residenz der britischen Teilkaiser. Die meisten anderen römischen Orte erschienen später den erobernden Angelsachsen als „Castra“ und behielten demnach die Namen: Colchester (aus Colonia und Castrum zusammengesetzt, da der Ort, ursprünglich Camulodunum genannt, die erste römische Kolonie in Britannien war); Glou-cester (aus Glevum-castrum); Chester (d. i. einfach „castram“, da der betreffende Ort, Deva, durch eine Legion belegt war); Caer-leon (aus „castrum legionis“, da auch hier, iit dem früher Jsca genannten Orte, eine Legion ihr Hauptquartier hatte) u. s. w. Dagegen wurden die alten britischen, in natürlich befestigter Lage gelegenen Orte von den Sachsen als „Burgen" bezeichnet und sind auch diese Namen bis zum heutigen Tag in Gebrauch: so Shrewsbury, Peterborough, Canterbury u. s. w. Sofort nach der Eroberung des Landes brachten die Römer die alt berühmten Minen von Zinn und Blei in Gang; die gefundenen Bleibarren tragen den Nennen des Kaisers und des 5*

5. Alte Geschichte - S. 66

1872 - Mainz : Kunze
66 Sßetferfriegen gipfelt: geboren um 480, ftarb m %frurfci in Italien um 428. 2lu£erorbentliche3 Sbiffen »erbunben mit gefunbem Vlid und feiner Beobachtung, beren $tt(f)tig?eit in oieltn fallen bur<$ neuere Sfteifenbe beftdtigt, einfache gefällige Sdarftellung beä auf Dielen Reifen ©elbftgef^auten ober forgfältig ©rfunbeten, poetifd)er und religiöjer ©inn und oerftänbiger Patriotismus machen ba3 2öer? §u einer der roo|ltf)uenbften probuftionen aller 3e^en-Igrifdje ^Dichtung geigt den großen Flamen be§ ^ebanerä ^ßins baros (geb. 520, Verherrlichung der ©ieger in den nationalen ©pielen, den olgmpifchen, nemeifchen, ist^mifd^en, pichen): die dem perifleifchen Zeitalter charafteriftifche $orm ba§ 2)r atna. ©eine (Sntftehung; 3u1ammen^an9 *>er nationalen ©ro^t^at der ^erferfriege: 2lefchplos (525—456) fämpft bei ©alamis mit; © o p h o J l e S (497—406) unter dem ^ünglingschor ]bei der ©ieges-feier; ©uripifceä am £ag oon ©alamiä geboren. £)ie 2lupf>= rungen an den Smon^fosfeften in dem großen Xhea*er (er^au^ 500) an der ©üboftfeite der Vurg bilben einen Ztyil des ftultus; ^ßreissberoerbung mit je einer Trilogie oon 3 £ragöbien, benen ein ©at^rfpm heiteren ^harafters folgt. Sluäftattung be§ <5hor3 @htenpfli(^t reicher Bürger. 2)en ©toff für die Sragöbien bietet der unerfd)opfti(^e ©cha^ der ©otter? und §eroenfagen, mit Seltenem §inübergreifen in die unmittelbare Vergangenheit (Mmvc los Werfer, ido Verreibung der ©c^a^t bei ©alamis). Sdie noch erhaltenen ©tücfe be3 Slefc^os: der gefeffelte Prometheus ^ ©i.eben gegen Xr;eben,^^er)er, die Trilogie 2lgamemnon/6hoephoren, ®ume= niben (Oreftie), die ©chui^fce^enben; bes ©opjofles: Sintigone, (Sief tra,• Dibipus S^rannos^Dibipus auf il'olonos,,^2tia§, loftetes, '2rarf)inierinnen. To den übrigen fünften im Verein bienen sie, der ^Religion und ihrer mqthologifchen ©runblage burd) eble $orm und tiefen fittlichen ©ehalt ©tüfce und £>alt im Volf§= berau^tfein $u geben. £)ie perfonli^e ©tellung bes Verifies in biefem ©taate be? zeichnet djufybibes »ollfommen mit den Porten: sylyvtxo X6yw fi£v dri/Lioxqatia, Sqya> ös vno xov nqutxov dvöqoq dg/fj-

6. Alte Geschichte - S. 64

1872 - Mainz : Kunze
64 eibet, in einzelne nadh 93ebürfniß mehr ober weniger ga^Ireic^ $u= fammengefe^te ©erid^tspfe ixrth.itt, nadf) Anhörung oon 5lnflage* und 23erthetbigung§reb,n, ^cugcnauäfagen u« !• rc* *hr &rbift g den „nadttben ®cfefeen und worüber feine ©efe&ejinb, nadfj <jered|te£ter. ©ejinnung". 2lußerorbentlicf)e 3una*>mc &cr *Pro8#f &a mannen der Ssunbeägenoffen die eigene ©erid)t3burfeit genommen. 2lußer= dem §adfjgericf)te: Äriegä« und £anbel£>gcrid(jte u. a. 2) §inan§s und jtriegsoerwaltung. $ür die erfterc, roeld^e eine -äftenge oon Beamten befdfjäftigte, barunter den gegen bas fonft für die Beamten gcitcnbe ^ßringip einjähriger 2lmt§= , bauer auf 4 3a^re gezahlten (Spimeleteg der öffentlichen ©infünfte (fficrifteg befleibet biefcä einflußreiche 2lmt regelmäßig) ist ju mer!en: 1) daß die Saften (yogoi) bcr S3unbe3genoffan jefct auf 600 (einmal 1200) Talente jährlich geftiegen waren, 2) neben der außergewöhnlichen ^ermögcnsfteuer (daepogd), bcn gewöhnlichen (Steuern und (Itnlunften, 2j£arft=, Hafenzöllen u. f. w. die reget« mäßigen Seitur^ieen ober (^brenleiftungcn bcrjtejd^en, ©. die (5horegievluiftattung_be§ ©jorä für die- theatralifffen Sluffufc rungen, die Xricr ar djie, 'ilusrüftung und Sefcjiigung eimsßri.gss fdjip, wogu der Staat üiumpf, sdzaft, Sotb bcr 3)£amtfd(jafi lie= ferte. £)ie oberfte Jriegerijc^e Seßürbe befleibcn die 10 jä^rltd^ gewählten Strategen; allgemeine und itahegu lebenslängliche 2bcbr« pflicht; mit dem 18. beginnt 2i&6rioe %rofcmaeit als ^cri= polos» §u ?poften= und ffieftungäbienft im £anbe; die athcnijdfye 2anbma<f)t circa 29,000 £opliten, wogu leichte Sölbnertruppen, tftüter, ä3ogenfcf)ü§en; die Seemacht minheftenä 300 frieren.{£ Bj^anbel und (£rwerb, $)er smerbau tritt mehr und mehr in den ^intergrunb; der ©roßhanbel (s^uoq/u) bebtngt baä attifche fieben, biftimmt namentlich den (Sharaftcr der §af.nftabt 5peiräeuä; unter den auö bcr ganzen Totelmeerwclt juftrömen« den ^ßrobuften oon befonberer Sbicfitigfett das> ©etreibe und die Seejjjä-L.ber portt^en^egenbat, daher der 23efi£ der 2baffer= ftraßen bcs> 23ojporof und Jpehtspont eine Scbcnsfrage.für Sitten; der $ftarft (uyopu) gu säthen lpauptpta& für den ©ciailoerfauf (die (xcmrjxtiu), zugleich der tägliche Serfammlungsort der Toßigen (geifbeftimmung dyoqüq nxtjdovotjq 2c.); die ^anbetäintcrefjcn bilben ein wichtige^ Moment für die ^olitif b.s Staate, ,Spafin= unk ^arftjötte eine wichtige ginan^quelle: daher mannigfache äkgünfti« gungen b.§ §anbi3, rafche ©rlibigung bcr einfdpgig>n ^rogeffe, ftrenge ‘Djlarfk und §afenpo%i. Sdie ^nbruftrie im ©roßen burefj

7. Das Alterthum - S. 414

1874 - Paderborn : Schöningh
— 414 — Clota und Bodotria (j. Frith of Clyde und Fr. of Forth) ausgedehnt und die Caledonier in einer blutigen Schlacht (am Berge Graupius) im J. 84 vollständig besiegt. Schon liess er durch die Flotte die Küste von Schottland umsegeln und schickte sich an auch den Norden der Insel zu betreten, als ihn der Kaiser, auf den Ruhm des kühnen Eroberers eifersüchtig, abrief. 2) Der Krieg gegen die Dacier. Nach einem unglücklichen Kriege gegen das germanische Volk der Chatten zog Domitian gegen den König der Dacier Decebalus zu Felde, welcher über die Donau in Mösien eingefallen war. Die Dacier wurden zwar anfangs über die Donau zurückgedrängt, kehrten aber, durch germanische Schaaren verstärkt, zurück und brachten dem Kaiser eine so empfindliche Niederlage bei, dass er einen schimpflichen Frieden schloss und ihnen einen jährlichen Tribut bewilligte, 91. Seit dem J. 92, als die germanischen Legionen den Versuch machten, einen neuen Kaiser zu erheben, schaffte Domitian mit grausamem Argwohn jeden Verdächtigen (Heren-nius Senecio, L. Junius Arulenus) aus dem Wege. Endlich wurde er auf Anstiften seiner Gemahlin ermordet, 96. Die fünf durch Adoption erwählte» Kaiser, 96—180. §. 149. M. Coccejus Nerva, 96—98. Von den Verschworenen, welche an der Ermordung des Domitian Theil genommen hatten, wurde der 64jährige Nerva auf den Thron erhoben. Mit ihm beginnt eine länger dauernde glückliche Zeit des Reiches. Er hob die Würde des Senats, indem er schwor, keinen Senator aus eigener Machtvollkommenheit hinrichten zu lassen. Er adoptirte den M. Ulpius Trajanus, 98—117. Dieser war aus Italica in Spanien gebürtig und der erste Ausländer auf dem römischen Kaiserthron. Er verbannte die Delatoren aus Italien, hielt aber auf strenge Befolgung der Gesetze. Auch die Christen, welche sich weigerten, den heidnischen Göttern und dem Kaiser göttliche Verehrung zu zollen, traf seine Strenge. Viele, unter ihnen der Bischof Ignatius von Alexandrien, wurden bei dieser dritten Christenverfolgung im Circus den wilden Thieren vorgeworfen. Im Uebrigen war die Regierung des Kaisers

8. Vom Tode des Augustus bis zum Ausgang des Mittelalters - S. 132

1911 - Berlin : Teubner
132 D. Der Weltkrieg. 4. Der Krieg in den Kolonien, zu Waffer und in der Luft Stfsls. „ ®c6on,Me Selbstachtung hätte alte meisten Kulturvölker davon abhalten sollen, bte farbigen und zum Teil noch wilden Einwohner der Kolonien gegen ihre weißen Herren aufzuhetzen; ja sogar bestimmte Abmachungen verboten die Hinaustragung europäischer Streitigkeiten in die Kolonialwelt: trotzdem fielen unsere Feinde, vor allem die Engländer, die sich so gern als die ersten Vertreter der christlichen Gesittung aufspielen,^sofort über unsere Kolonien her und entblödeten sich nicht, auch die Japaner dazu anzustiften. Bei der unendlichen Überlegenheit der englischen Flotte war es selbstverständlich, daß unsere Kriegsschiffe den fernen Kolonien keine Hilfe bringen konnten. So gingen diejenigen, die nur eine geringe Polizei- oder Schutztruppe hatten,sofort verloren, wie Togo in Afrika und die Samoainseln in der Lüdsee an die Engländer, andere Südseeinseln an die Japaner. -v3n erster Linie aber stürzten sich diese habgierigen und undankbaren Mongolen, die ihre militärische und wissenschaftliche Ausbildung deutscheu Lehrmeistern zu verdanken haben, auf unsere blühende Kolonie Kiautschou, die ihnen den Eintritt in das ohnmächtige Ehina eröffnen soll. Ihr Gouverneur, Kapitän z. S. Meyer-Waldeck, telegraphierte feinem obersten Kriegsherrn die herrlichen Worte: „Einstehe für Pflichterfüllung bis zum Äußersten" und hielt sich mit 3000 Mann gegen eine zehnfache Übermacht fast sechs Wochen, bis die Zer-schießung aller Forts ihn zur Ergebung zwang (7. Xi. 1914). In Südweitafrika wurde die Schutztruppe von der Kapkolonie aus überfallen, und zwar von demselben Burengeneral Botha, der einst in Deutschland sich feiern ließ und um Hilfe gegen die Engländer bat. Rach Eroberung aller unserer Stützpunkte nahm er den Rest unserer tapferen Lchar im Juli 1915 gefangen. Ebenso zäh verteidigten sich unsere Schutztruppen in Kamerun, mußten aber auch diese Kolonie, zumal da die Dnalaneger sich mit den Engländern und Franzosen zum Rauben und Plündern vereinigten, endlich ausgeben (Januar 1916). Rur unsere größte und wichtigste Kolonie, Ostafrika, ist unter andauernder Abwehr überlegener englisch-indischer Streitkräfte bisher in unserem Besitz geblieben. Über den Verlust der anderen trösten wir uns in der sicheren Überzeugung, daß nicht in der Ferne, sondern auf den europäischen Kriegsschauplätzen über unsere Kolonialgebiete und über die unserer Feinde entschieben werben wirb! D°r Seekrieg. Es war klar, daß unsere Auslanbskreuzer, die sich bei Beginn des Krieges in fernen Weltmeeren befanben, gegenüber der übermächtigen englischen Flotte von vornherein verloren waren. Aber mit

9. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 34

1902 - Paderborn : Schöningh
König Gelimer durch harte Bedrckung seiner katholischen Untertanen Unzufriedenheit erregte, fand der ostrmische Kaiser Justinian in diesem Zerwrfnisse eine passende Gelegenheit, um sich der verlorenen Provinz wieder zu bemchtigen. Er forderte von Gelimer Duldung der Katholiken, und da diese nicht gewhrt wurde, schickte er seinen Feldherrn Belisar mit einem grtenteils aus Germanen und Hunnen bestehenden Heere nach Afrika. Dieser besiegte die bermacht der Vandalen und zwang den Gelimer, in die westlichen Gebirge zu fliehen. Nachdem Karthago dem Sieger freiwillig die Tore geffnet, wendete er sich gegen den flchtigen König, schlug ihn zum zweiten Mal und zwang ihn durch Umlagerung einer Bergfeste, in die er sich geflchtet, zur bergabe (534). Der gefangene Gelimer wurde im Triumphe des Belisar aufgefhrt und erhielt ein Landgut in Galatien. Die Provinz Afrika ging wieder in den Besitz der Rmer der, und nach wenigen Jahren war jede Spur der Vandalen verwischt; nur ihre wilde Zerstrungssucht blieb dauernd im Andenken der Menschheit. 3 Die Wanderung der Angeln, Sachsen und Juten nach Britannien, 449 (?). 26. Als beim Einfalle Alarichs in Italien Stilicho die rmischen Legionen aus Britannien abrief, bildeten sich hier mehrere kleine Herr-schaffen mit einheimischen Fürsten an ihrer Spitze. Da diese bei ihren bestndigen Uneinigkeiten den hufigen Einfllen der Pikten und toten keinen Widerstand entgegensetzen konnten, so rief einer derselben eine Schar von Angeln, Sachsen und Jten, welche damals als khne See-ruber gefrchtet waren, angeblich unter der Anfhrung der Brder Heng ist und Horsa zu Hilfe (449?). Diese zogen immer mehr Stammesgenossen aus Schleswig und Holstein an sich und vertrieben die Pikten und Skoten. Bald aber erkannten sie die Schwche der Briten, unterwarfen sich nach und nach den grten Teil der Insel und grndeten sieben Knigreiche. Die Jten grndeten Kent, die Sachsen Sussex d. i. Sdsachsen, Wessex d. i. Westsachsen, Essex d. i. Ostsachsen, die Angeln Northumberland (am Humber), Ostangeln und Mercia. Die Briten konnten sich der germanischen Einwanderung nicht er-wehren. Viele wanderten aus und siedelten sich auf der Armorika-Halbinsel an, die nach ihnen den Namen Bretagne erhielt. Die Zurck-bleibenden behaupteten sich noch lange in den Berggegenden von Wales und Cornwallis unter eigenen Knigen, unter denen der von der Sage

10. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 202

1877 - Leipzig : Teubner
202 Bratu spantium — Britaunia. Bratuspantium, fester Ort der Bellovaci (zwischen Seine, Somme und Oise), j. Ruinen unweit Bretenil; nach andern Montdidier. Caes. b. g. 2,13. Brauron s. Attika, 18. Breimus (— Häuptling, fett. Wort), 1) Au-sührer der Gallier, welche um 390 v. C. in Italien einfielen (Liv. 5, 33—49. Pol. 1, 6. Just. 6, 6. Dion. Hai. 13, 7 ff.); sie verdrängten die Bewohner Oberitaliens, und ein Stamm, die senoni-ichett Gallier, bedrohte bereits die Tusker von Clnsium. Diese riefen römische Hülfe an, und drei Fabier wurden als Gesandte zur Vermittelung hingeschickt (391). Weil diese aber an einem Treffen in den Reihen der Clufiner Theil nahmen, zogen die Gallier, da die Auslieferung der Fabier verweigert wurde, gegen Rom, vernichteten das von den Fabiern geführte Heer an der Allia (16. Jnli 390), rückten in das verlassene Rom ein, brannten es nieder und belagerten das Capitol. Die Rettung desselben durch die Gänse, die Tapferkeit des Titus Maulius, das Erscheinen und der völlige Sieg des verbannten Camillus sind bekannte, vielleicht durch die dichtende Sage erweiterte Erzählungen. Nach Polybios zogen die Gallier ab, um ihr eigenes Land gegen einen Einfall bcr Veneter zu vertheidigen. Vgl. Ihne, tönt. Geschichte I, 221 ff. — 2) ein späterer Anführer zahlreicher gallischer Horben, welche, gegen 200,000 Mann stark (Just. 24, 6.), von der Donau her in Makedonien eindrangen und nach Besiegung des makedonischen Feldherrn So-sthenes ihren verheerenden Zng (278 v. C.) gegen Griechenland richteten. Die Griechen brachten etwa 24,000 Mann zusammen, über welche die Athener, deren einst so volkreiche Stadt damals nur 1500 Krieger stellen konnte, den Befehl erhielten. Gebeckt bnrch eine Flotte, besetzte bieses Heer den Engpaß von Thermopylai nnb vertheibigte dcn-selben mit Erfolg gegen die Angriffe der Gallier, bis diese einen Weg über den Oite fanben und den Griechen in bett Rücken kamen. Das griechische Heer schiffte sich nun ein. Währenb einige Haufen der Gallier sich gegen Thrakien ltnb Met-kebonieit wenbeten, ja ein Theil sich sogar in Vor-berasien niederließ, zog Brennus selbst mit einem Theile seines Heeres gegen Delphoi; jedoch die nur etwa 4000 Mann starke Schaar der Griechen, denen ein furchtbares Ungewitter, welches große Felsstücken von den Bergen losriß und auf die Gallier herabstürzte, zu Hülse kam, kämpfte mit sochem Heldenmuthe, daß die Gallier gänzlich geschlagen wurden, Brennns sich selbst töbtete und das übrige Heer auf dem Rückzttge den Untergang fand. Paus. 10, 19 — 33. L)iod. Sic. 22, 11 ff. Just. 24, 6 ff. Auch in diesen Erzählungen beruht sicherlich Vieles aus Uebertreibung. Breuni, Bgtvvoi, rätisches Volk itt Vinde-licien, nordwestlich vom Brenner, südwestlich von Innsbruck, deren Hauptstadt, Breunorum caput, wahrscheinlich das heutige Bruueckeu war, wurde nebst den Genauni von Drusus besiegt. Hör. od. 4, 14, 11. Plin. 3, 30. Ptol 3, 20. Briareos s. Hekatoncheiren. Brisantes, Bqlyccvtsg, das mächtigste, aus-gebreitetste Volk Britanniens, welches den größten Theil von Iorkshire, ganz Laneashire, Durham, Westmoreland, Cnmberland und deu südlichen Theil von Northumberland itirte hatte, mit der Stadt Eboraenm (Uork). Tac. Agr. 17. Sie j hatten bnrch wieberholte Eiusälle das nörbliche Britannien sehr beunruhigt und konnten erst unter Antoniuus Pins zur Ruhe gebracht werben. Tac. ann. 12, 32. 36. 40. hist. 3, 45. Brigant!lins lacns, auch 1. Yenetns, Acro-nius, j. Bobeusee, benannt nach dem Volke der Brigantii mit der Stadt Brigantinm (j. Bregenz), an der Grenze von Ratten im nordwestl. Vindelieien; er wird gebildet vom Rhenus, der ihn durchfließt, und ist 470 Stadien (11v2 Meile) lang. Die ausführlichste Beschreibung sindet sich bei Ammianns Marcellinus (15, 4.). Bei einer Insel desselben, wahrscheinlich Reichenau im Untersee, schlug Tiberius in einem Schiffstreffen die Vindelicier. Strab. 7, 292. Brilessos f. Attika, 2. Briniätes oder Friuiates, Volk im östlichen Ligurien, nahe den Apuaui, am obern Padus, beim heutigen Brngnato. Uv. 39, 2. 9. 41, 19. Brises und Briseis f. Achilleus, 3. Britaunia, insulae Britannicae, Bqetccvvl-y.ai vijcoi. Unter diesem Namen begriffen die Alten ursprünglich alle nördlich von Gallien zwischen dem atlantischen und germanischen Meere Megeticn Inseln. Die größte derselben wird besonders Britaunia genannt, mit einheimischem Namen Albion, d. i. Alba-inn, Bergiusel, und wurde den Griechen zuerst durch Pytheas, deu Römern erst seit der zweiten Hälfte des 1. Jahrh, v. C. genauer bekannt. Die Angaben über die Größe lauten sehr verschieden, man gab den Umsang zu mehr als 40,000 Stadien an, Cäsar zu 2000 Millien oder 16,000 Stadien, Plinins zu 3825 Millien. Die Gestalt der Insel sollte einem Dreieck gleichen (Caes. b. g. 5, 13. Diod. Sic. 5, 21.), bis Livins und nach ihm Tacitus (Agr. 10.) sie richtiger mit einer scutula oder bipennis verglichen. Auch über die Lage der Insel herrschten ganz falsche Ansichten, weil man die Ost-küste Britanniens parallel cotistruirte mit der in norbwestl. Richtung angenommenen Westküste Galliens, so daß die norböstl. Küste der Rhein-münbnng gegenüber zu liegen, kam. Bei beit Galliern faub sich wenig Kuitbe von der Insel, was Cäsar um so mehr reizte, seine beiden Ueber-gänge zu unternehmen (b. g. 4, 20—36. 5, 5—23.), im I. 55 und 54 v. C., deren Erfolg freilich den Erwartungen nicht entsprach. Erst unter Claudius (45 n. C.) faßten die Römer im südlichen Theile festen Fnß. Tac. Agr. 13. ann. 13, 27. Suet. Claud. 17. In den nächsten Jahren folgten manche den Römern sehr verderbliche Aufstände, bis nach mehrjährigem glücklichem Kampfe Julius Agricola unter Titus und Domitian die größere südliche Hälfte der römischen Herrschaft unterwarf (78—84) und zur Provinz machte, Britannia Romana. Tac. Agr. 14—40. Viele Befestigungen wurden gegen N. angelegt, konnten aber die Einfälle der nördlichen Stämme nicht hindern, weshalb sich Hadrian bewogen fand bic Grenze weiter zurückzunehmen und einen festen Wall (ober Mauerv), den jetzigen Pictenwall, von 80 Mtöten Länge zu ziehen, der im W. bis zum Jtuna Aestuariuum (jetzt Solway-Firth), im £). bis zur Müubung der Vedra (j. Weare) reichte (Spart. Hadr. 5, 11.), bis später Antoniuus Pius nördlicher einen zweiten Wall vom Clota Aestua-rium (Firth of Clydc) im W. bis zum Bodotria
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